Manchmal spürt man einfach, dass es so nicht weiter gehen kann. Das sich etwas ändern muss. Aber oft weiß man gar nicht, wie man überhaupt anfangen soll … Für mich war es ein weiter, langer Weg aus dem Chaos in einen Alltag mit Leichtigkeit und Freude. Jetzt kenne ich den Weg.
Das sind die zehn wichtigsten, ersten Schritte:
1. Mit Abstand betrachtet …
… ist fast gar nichts wirklich schlimm. Lass´mich dir ein Beispiel geben:
Ihr müsst dringend los, du hast schon deine Jacke an, da kippt dein Kind einen Saft um. Alles ist klebrig, dir ist klar: Jetzt wird’s richtig knapp. Du spürst schon die vorwurfsvollen Blicke anderer Mütter und der Kursleiterin für musikalische Früherziehung. Schon wieder zu spät … Das treibt echt den Blutdruck hoch und du bist kurz davor, dein Kind anzubrüllen. Jetzt drück die Pausen-Taste! Und überleg mal – spielt das alles in fünf Jahren noch eine Rolle? Wird sich dein Kind an seinem 18. Geburtstag dafür bedanken, dass ihr immer pünktlich wart? Oder ist es dir nicht doch wichtiger, dass du mit viel Ruhe und Geduld eine starke Beziehung zu deinem Kind aufbaust? Deinem Kind einen liebevollen Alltag vorlebst, anstatt es schon in seinen ersten Lebensjahren mit Stress und Hektik zu belasten?
Noch mal – was ist jetzt wirklich wichtig? Wir geraten leider schnell in eine Abwärtsspirale und denke am Ende, dass ein umgekippter Saft das Ende der Welt bedeutet. Tut er aber wirklich nicht – versprochen.
2. Deinen Fokus bestimmen
Es gibt sicherlich 100 Dinge, die dich so richtig nerven können: Volle Windeln mitten im Kaufhaus, Babykotze auf dem Shirt, Müsli mit Milch auf dem Fußboden und dein Schatzi hat auch schon wieder seine schmutzige Kaffeetasse AUF statt IN der Spülmaschine abgestellt. Oder dein Kind spielt mit seinem kleinen Einkaufswagen im Discounter Rennauto und droht, jede Sekunde in einem Stapel Dosen zu landen. Ich bin sicher, dass du bereits in den ersten zwei Stunden des Tages genügend Anlass hättest, um dich den Rest des Tages zu ärgern. Aber – du kannst selbst entscheiden, wie du deinen Tag erlebst. Meckernd oder fröhlich.
Auf dein Gehirn prasseln täglich mehrere hunderttausend Eindrücke ein. Weil das viel zu viele zum Verarbeiten sind, trifft dein Unterbewusstsein automatisch eine Vorauswahl, was für dich relevant ist. Deshalb siehst du zum Beispiel auch plötzlich überall Schwangere, sobald du dir selbst ein Baby wünschst. Als 16-Jährige hättest du die wahrscheinlich nicht wahrgenommen.
Du kennst vielleicht auch das Prinzip: „Gleiches zieht Gleiches an“. Fokussierst du dich auf Schlechtes, wird es dir auch widerfahren, bzw. wirst du es mehr wahr nehmen. Richtest du dich auf Freude aus und bist überzeugt davon, ein echter Glückspilz zu sein, dann wird es dir gelingen, immer etwas Positives zu sehen.
3. Dem Stress einfach weglaufen
Wenn wir gestresst sind, reagiert unser Körper noch mit dem Steinzeit-Prinzip „Fight or Flight“ – also kämpfen oder flüchten. Uns schießt Adrenalin in die Zellen, damit wir diese körperlichen Leistungen bringen können. Weil du aber wahrscheinlich nicht vor deinem Kind wegläufst oder mit deinem Chef einen Boxkampf beginnst, wird das Adrenalin auch nicht wieder aus deinem Körper abgebaut. Passiert das häufiger, kommt es zur Ausschüttung weiterer Hormone, wie Cortisol. Und jetzt wird es richtig fies: Auf zu viel Cortisol folgt eine Erhöhung des Prolaktin-Spiegels, was deine Schmerz-Sensibilität steigert und damit zu Rücken- oder Muskelschmerzen oder Kopfweh führt. Was kannst du also tun?
Adrenalin wird nur durch Bewegung abgebaut. Das beste Mittel ist Walking in einem Pulsbereich von ca. 120-130 Schlägen pro Minute. Also so, dass du leicht außer Atem kommst. Gehe täglich 30 Minuten walken und du wirst dich sofort besser fühlen.
4. 80/20-Regel
Das Pareto-Prinzip lautet so: Mit 20 % Aufwand schaffst du 80 % der Aufgabe. Willst zu zum Beispiel ein Zimmer staubsaugen, ist wahrscheinlich nach ca. sechs Minuten der Fußboden, also 80 % des Raumes, sauber. Für die restlichen 20 % wie Fußleisten, hinterm Schrank, unterm Sofa und den Spinnweben in den Ecken brauchst du wahrscheinlich über 20 Minuten, also 80 % deiner Zeit. Anderes Beispiel: Du kennst nach sechs Minuten googeln 80 % der Kinderwagen, die auf dem Markt sind. Willst du auch noch die restlichen 20 % ansehen, wirst du viermal so viel Zeit aufwenden müssen. Gibt dich mit 80 % zufrieden!
5. Minimalismus: „Was du nicht hast, musst du nicht aufräumen“
Krimskrams raubt dir Zeit, Energie und Nerven. Ja, auch Geschenke. Sortiere alles aus, was du nicht brauchst und nicht magst. Du kennst das sicherlich von deinem Kleiderschrank: Viele Sachen passen nicht mehr richtig, haben ein Loch oder du fühlst dich einfach nicht wohl darin. Das darf weg! Auch wenn es vor zwei Jahren mal gepasst hat. Stell dir vor, du ziehst mit geschlossenen Augen irgendetwas aus dem Schrank und trägst es gern – einfach, weil dir alle deine Sachen gut gefallen und sitzen.
Oder dein Kind weiß vor lauter Spielzeug gar nicht, womit es sich beschäftigen soll. Hat es nur wenig, fällt ihm die Wahl viel leichter. Du kannst zum Beispiel einige wenige Spielsachen im Kinderzimmer lassen und den Rest auf dem Dachboden oder Keller verstauen. Das spart unheimlich viel Zeit beim Aufräumen. Alle paar Wochen wird dann getauscht.
6. Hilfe annehmen
Ich weiß, du bist eine starke, unabhängige, intelligente Frau. Familienleben ist aber keine One-Woman-Show! Das wäre, als würde eine Hotelmanagerin die Buchungen machen, Gäste begrüßen, die Betten beziehen, Frühstück zubereiten, an der Bar bedienen, den Aufguss in der Sauna machen und Wellness-Massagen geben. Geht nicht! Du bist mit Baby oder Kleinkind in einer absoluten Ausnahmesituation in deinem Leben. Nimm alle Hilfe an, die du bekommen kannst: Putzfrau, Kochboxen, Babysitter, Personal Trainer, Coach, Windel-Abo, Wäscheservice. Und bitte ruhig auch mal Oma, Opa, Tante, Onkel und wen du sonst noch kennst, um Hilfe. Du bleibst trotzdem eine starke, unabhängige, intelligente Frau.
7. Herzens-Hygiene
Du hast eine Stunde mit Wäsche machen verbracht? Dann mach anschließend einen Spaziergang. Dein Kind war drei Tage krank und extrem quengelig? Buch dir einen Babysitter, sobald es wieder gesund ist, und mach dir einen schönen Abend. Die Kita-Betreuerin hat dich genervt? Ruf deine beste Freundin für einen fröhlichen Plausch an.
Wann immer du etwas Unangenehmes machen musstest, versuche es mit etwas Schönem, Angenehmen auszugleichen. So bleibt dein Alltag in einer guten Balance und du bekommst nicht das Gefühl, als wäre dein ganzes Leben ätzend.
8. Bildet ein Team!
Dachtest du auch, ein Baby wäre die absolute Krönung eurer Liebe? Und – wie sieht’s denn jetzt so aus? Die meisten Eltern können sich kaum noch daran erinnern, dass sie mal ein Liebespaar waren. Das ist ganz normal. Aber nicht immer schön. Ihr seid gerade in der wahrscheinlich anstrengendsten Phase eures Lebens. Schlaflose Nächte, ausgelaufene Windeln – da liegen die Nerven schon mal blank. Aber: Lasst das nicht aneinander aus. Bildet ein Team – ihr beide gegen den Rest der Welt. Spätestens, wenn die Kinder ein paar Jahre alt sind und um alles in der Welt ihren Willen durchsetzen wollen, ist es wichtig, dass Mama und Papa sich einig sind. Sorry, aber sonst habt ihr leider keine Chance …
9. Du bist gut genug
Ich bin mir absolut sicher, dass du immer dein Bestes gibst. Und das ist gut genug! Du musst nicht perfekt sein – 80 % sind schon ziemlich super. Und du musst Perfektion auch nicht von anderen erwarten. Jeder macht mal etwas, nun sagen wir, Suboptimales. Das ist ok. Es macht ihn oder sie nicht zu einem schlechten Menschen.
10. Mit Mini-Upgrades zur Queen-Mom
OK, wir streben hier keine Gin-Tonic-schlürfende Vormittage im Buckingham Palast an. Aber du bist eine großartige, einzigartige, wunderbare Frau, die täglich Heldenhaftes leistet. Happy wife, happy life – das Glück der Familie hängt davon ab, wie gut es Mama geht. Also hast du nur das Allerbeste verdient: Schmeiß die verschlissenen Schlüppis weg und kauf dir schöne Unterwäsche. Investiere in alles, was dein Leben erleichtert, zum Beispiel Staubsauger-Roboter und eine gute Küchenmaschine. Zieh dir was richtig Hübsches an – auch an einem Mittwoch, wenn du nichts vorhast. Benutze das teure Parfum. Sei wählerisch beim Essen und lass’ die Reste deiner Kinder liegen. Du bist doch kein Mülleimer! Kauf dir mal Blumen. Du bist die VIP in deiner Familie – behandle dich auch selbst so.
PS: Diese Schritte und noch viel mehr lernst du übrigens in meinen Kursen – schau dir doch mal meine Angebote an.
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